Wir mussten uns erst klarwerden, dass es in Nepal natürlich bautechnisch riesige Unterschiede in den Vorstellungen zu Deutschland gibt. Trotzdem haben wir in einigen Dingen nicht nachgegeben und die Häuser so errichtet, dass gute Kompromisse und Häuser entstanden, die wir ruhigen Gewissens beziehen lassen konnten. Vor allem aber ist uns an Hilfe zur Selbsthilfe gelegen.
Neben den ständigen Nachbeben ist der Monsun mit seinem Starkregen und den damit verbunden Schlammlawinen die größte Gefahr für die Menschen in den Dörfern. Die neuen kleinen Blechhäuser haben sich die Menschen meist direkt an Abhänge gebaut, um so Windschutz zu haben, jedoch wenn es zu einem Erdrutsch kommt, dann ist das Blechhaus samt Inhalt weg. Wir sind oft an unsere Grenzen gelangt – beim Bauen, bei der Beschaffung des Materials sowie beim Tempo.
Alles ist möglich
Doch wir haben schließlich nach unserem Ermessen schon viel erreicht. Wir haben die Häuser so gebaut, dass sie nicht verschüttet werden können, dass das Wasser abläuft und nicht ins Haus. Wir haben die Dächer mit Stroh gedämmt, damit die Bewohner nicht gegrillt werden in der Sonne und nicht taub werden vom Regen. Dafür haben wir in Kauf nehmen müssen, nur zwei Fenster einzubauen, wo wir normalerweise mindestens fünf geplant hatten.
Auch das Leben in den neuen Häusern ist kein Vergleich zu dem Leben in Deutschland. Meist leben auf kleinstem Raum mehrere Generationen. Wir haben ein Haus mit zwei Zimmern und einer Küche errichtet. Üblich ist jedoch, wenn überhaupt, ein Zimmer und eine Küche. Meist jedoch spielt sich das ganze Leben in einem Raum ab. Schwer vorstellbar für uns, aber es funktioniert.
Welcome Paban
Neben Bikram haben wir uns vor Ort auch personell besser aufgestellt. Auf unserer Tour durch die Dörfer habe ich Paban wiedergetroffen, mit dem ich im Februar schon einiges erlebt hatte. Er ist Lehrer, Vater von einem kleinen Jungen, und lebte bis vor dem Beben mit seinen Eltern gemeinsam in einem Haus. Derzeit wohnen sie in zwei kleinen Rundhäusern, denn ihr Haus ist nicht mehr bewohnbar. Mit ihm gemeinsam gehen wir die verschiedenen Schulpatenschaften an und hoffen dabei auf Eure Unterstützung.
Wir konnten uns ein Bild von der bisherigen weltweiten Hilfe machen und haben festgestellt, dass die Hilfe von privaten Leuten wesentlich besser funktioniert als die Hilfe über große Organisationen. Denn die meisten privaten Helfer geben ihr Geld direkt weiter oder machen es wie wir. Sie verteilen kein Geld mehr, sondern kaufen das, was gebraucht wird. Wir haben auch, bis auf die Schule, das Geld dann in Material umgewandelt, um so den Missbrauch des Geldes zu umgehen. So können wir nach wie vor sagen, dass Euer Geld auch wirklich direkt weiterhilft und mit Paban und Bikram haben wir die beiden perfekten Leute für unseren Impuls Nepal gefunden.
Impuls Nepal und wie es weiter geht
Jetzt fehlte irgendwie noch der passende Name zu der ganzen Aktion und da ist er: Impuls Nepal. Warum Impuls? Ich denke, die Hilfe die wir geben wollen, soll Hilfe zur Selbsthilfe sein, also der Impuls, die Hilfe von uns für Nepal anzuregen. Als nächstes werden wir in Berlin den ersten Vortrag zu unserer Reise veranstalten. Dort werden wir alle Geldgeber herzlich einladen und dann genauen Bericht erstatten von unserer Reise und unserer Hilfe. Für den November laufen unsere Planungen gerade auf Hochtouren, denn wir wollen dann mit zehn Leuten in den Nepal reisen und ein winterfestes Haus bauen sowie Lebensmittel und warme Kleidung für die Menschen verteilen. Die ganze Reise wird zehn Tage dauern, etwa 700 Euro kosten und hoffentlich ganz viel Impulse für den Nepal freisetzen. Wer gern mit will oder genauere Informationen zur Reise haben möchte, kann sich gern direkt bei mir melden.