Fußballer aller Länder helft! Unter dieser Überschrift könnte der Hilferuf zweier Schulen in Nepal stehen.
Während unseres letzten Aufenthalts dort wurden wir von einer Schulklasse zum Fußballmatch herausgefordert. Doch da war uns noch nicht bewusst, wie abenteuerlich sich allein der Weg zum Platz gestalten sollte. Am Ende zählte aber nur der Sport.
Wir waren ursprünglich in beide Schulen gekommen, um die Bausubstanz zu begutachten und zu erfahren, wo Hilfe gebraucht werde. Beim Gespräch mit dem Direktor und einem Lehrer kam es dann zu der Spielanfrage. Wir waren überrascht, sagten zu und freuten uns auf das anstehende Spiel.
Der lange Weg zum Platz
Wir waren uns nicht ganz sicher, wo denn das Fußballspiel stattfinden sollte und ließen uns deshalb den Weg zum Platz genau beschreiben – und ahnten schon von welchem Ort die Rede war. Der Weg zum Platz ist kaum in Worte zu fassen. Es ging bergauf und bergab, über kleiner Bäche, über Geröll, durch Gestrüpp und zu guter Letzt sogar über eine Straße. Um den Weg zu meistern, bedurfte es schon einigen Geschicks und vor allem großer Konzentration, wollte man gesund auf dem Platz ankommen. Was für uns eine Ausnahme darstellte, war für viele der Schüler der normale tägliche Schulweg. Sechs Kilometer jeden Morgen hin und am Abend wieder zurück. Und das freiwillig, um in die Schule zu gehen, Respekt! Die Schüler amüsierten sich über unser umständliches Gehen und zeigten uns, wie es möglich war, samt Rucksäcken auf dem Rücken schnell und gewandt den Hindernissen auszuweichen.
Warm waren wir ja schonmal
Angekommen auf dem Platz waren wir erstmal etwas überrascht, denn dieser war riesig. Die Linien hatte man in den festen, schweren Lehmboden geritzt und die beiden Tore aus Holz zusammengezimmert, wobei bei einem Tor kein Holz mehr für die Torlatte existierte. Bei der weiteren Platzbesichtigung fielen uns die vielen kleinen und großen Steine auf dem Platz sowie die Löcher und Hügel auf und wir fragten uns schon, wie man hier ´ne gepflegte Kugel spielen kann. Ich kann hier versichern, ich habe mir solch einen Platz nicht vorstellen können. Man sieht so etwas ja immer mal wieder im Fernsehen, doch nun stand ich direkt davor und sollte in Kürze auch darauf spielen.
Was braucht man schon zum Fußball spielen
Während sich in Deutschland um die beste Marke gestritten wird, wurde mir hier sehr eindrücklich bewiesen: Zum Fußball spielen brauchst du nur deine Füße! Keine teuren Fußballschuhe mit besonderen Features, keine Funktionskleidung. Nein, nichts dergleichen! Einige der Schüler spielten barfuß, andere in schlechteren Badelatschen, mit denen in Deutschland wohl kaum jemand duschen gehen würde. Die Voraussetzungen für ein Match waren also gegeben und doch so unterschiedlich wie noch nie für mich. Wir wurden als Team noch personell verstärkt und dann sollte es losgehen…
Was uns bei dem Fußballländerspiel allen die Sprache verschlug, wie es ausgegangen ist und warum daraus ein Projekt entstanden ist, erfahrt ihr in Teil 2, wenn es heißt:
IHR FUßBALLER DER WELT – HELFT DIESEM LAND !