Nein, Erfolg wird einem nicht in die Wiege gelegt! Ohne etwas zu tun, stellt er sich nicht ein. Doch: Wenn ich Erfolg nur am Geld festmachen sollte, dann hätte ich in meinem Leben doch einiges verpasst.
Ja, Erfolg erfordert Disziplin, Arbeit, Investitionen und viel Ausdauer. Erfolg ist eben keine Glückssache. Seit mehr als 17 Jahren bin ich selbstständig. Der Weg von der Entscheidung dazu bis zum heutigen Tage ist geprägt von Ratschlägen sehr, sehr vieler Menschen. Am Anfang bestärkten mich nur sehr wenige Freunde in meinem Tun. Die Basis für den Erfolg kann nur Arbeit an sich selbst sein. Glück hat der, welcher einer Familie hat, die ihm den Rücken freihält und ihn immer wieder ankommen lässt, einen Partner, mit dem man zusammen arbeitet. Das kann ich zu meinem Glück behaupten.
Wie kann Erfolg gemessen werden und vor allem, wer kann ihn messen?
Für mich ist Erfolg, ein positives Ergebnis meiner Bemühungen. Wobei ich das Ergebnis im Vorfeld formuliere und es damit klar definiert ist. Jeder findet seine eigene Definition und damit ist Erfolg die Summe aller Bemühungen einer Person und der VorabDefinition dessen, was derjenige sich als Ziel gesetzt hat. Bisher, laut meiner Beschreibung, ist der Erfolg demnach an eine Person gebunden. Nun soll es jedoch auch Teams geben, die gemeinsam ein Ziel verfolgen und es gemeinsam erreichen wollen: Also wieder die Summe aus den Bemühungen aller und der VorabDefinition dessen, was das Team will. Natürlich kann es auch sein, dass im Team jemand noch zusätzlich zum Gruppenerfolg einen persönlichen Erfolg anstrebt, doch auch dieser ist dann wieder die Summe aus seinen Bemühungen und den vorab definierten Zielen.
Meine Entscheidung für die Selbstständigkeit
Ich habe mit 23 Jahren begonnen, in der Einzelfallhilfe zu arbeiten, mein erster Junge, den ich betreute, war Fred. Ich war gerade selbst Vater geworden, studierte Sport an der Humboldt-Universität in Berlin und musste irgendwie Geld verdienen. Die Idee, Sportlehrer zu werden, war nett, jedoch der Aufwand, den man dafür betreiben
sollte, war es mir damals nicht wert. Ich suchte nach einer Alternative, um meinen Job weitermachen zu können. Ich begann mit einem Vorpraktikum, um mich später als Erzieher ausbilden zu lassen. Während der Ausbildungszeit waren neben dem Schulbesuch auch immer wieder Praktika notwendig, die natürlich nicht bezahlt wurden. Ich absolvierte mein Praktikum unter anderem in der Panke-Schule für Geistig behinderte bei Fred. Mein Anerkennungsjahr leistete ich in der evangelischen Jugendarbeit in der Golgathagemeinde und ich war ein halbes Jahr in einer Kita. Ich bekam zum Ende meiner Praktikumszeit das Angebot, in den öffentlichen Dienst zu gehen und dort als Erzieher zu arbeiten. Doch durch die Praktika merkte ich, dass ich eben genau das nicht mochte, ich wollte frei sein, selbst entscheiden, wann ich was tat und vor allem unabhängig von Chefs und deren Launen sein. So schlug ich das Angebot aus und machte mich selbstständig als Einzelfallhelfer . Mein erster grosser Erfolg! So sehe ich es rückblickend, bis heute.
Gründung der Schartmann-Taubner GbR!
Schartmann- Taubner beim Firmenlauf 2016 Mit Nico Taubner traf ich den idealen Partner, um unsere Einzelfallhilfen weiterführen zu können. Recht schnell war klar, dass wir eine GbR gründen und dort jeder für sich mit seinen betreuten Kindern weiter arbeiten würden. Somit waren wir ein Team und ab sofort galt es, Erfolg gemeinsam zu gestalten. Wir machten uns erst einmal weniger Gedanken um Zielformulierungen oder Ähnliches. Erfolgreich, so unsere Perspektive, wären wir schon gewesen, wenn wir die Zulassung vom Berliner Senat für uns bekämen. Es dauerte keine zwei Wochen und das Konzept war fertig, wir gaben es ab und erreichten damit unsere Zulassung. Wir waren also erstmals zusammen erfolgreich und der Grundstein für alles Weitere war gelegt. Nachdem wir die Zulassung erhalten hatten, fragten uns einige Einzelfallhelfer, ob sie nicht bei uns arbeiten könnten, da auch sie weiterhin in ihren Entscheidungen frei sein wollten. Nun mussten wir unseren Weg wählen – machen oder lassen. Wir entschieden uns fürs Machen und setzten uns neue Rahmen. Um auch hier erfolgreich zu werden, kamen viele kleine Dinge auf uns zu, wir hatten viele Steine aus dem Weg zu räumen, aber wir waren ein Team und hatten ein Ziel. Wir wollten den Erfolg als Schartmann-Taubner GbR.
Ein Plan, ein Ziel, alles andere ergibt sich
Nachdem wir uns 2000 gegründet hatten und mit acht Einzelfallhelfern an den Start gegangen waren, wuchsen wir doch recht schnell. Ein neues Büro musste her und wir brauchten dringend jemanden, der die Büroarbeit für uns machte. Wir stellten Heike ein und sie leitet bis heute das Büro. Mehr Helfer kamen dazu, mehr Arbeit. Wir setzten uns neue Ziele und investierten unsere Kraft in dessen Erfüllung. Natürlich hatten wir immer wieder Situationen, in denen wir hart zu kämpfen hatten, aber wir besonnen uns auf einen Plan und ein Ziel. Erfolg liegt halt nicht auf der Straße, sondern erfordert Arbeit, Disziplin, Ausdauer und Ehrlichkeit zu sich selbst. Ich glaube, ich hatte in den ersten Jahren nicht einmal den Gedanken des Erfolges im Kopf. Ich hatte ein Ziel, eine Vision, etwas, was ich unbedingt erreichen wollte. Mir ging es darum, mich zu verwirklichen, meine Ideale und Werte zu leben. Ob das für jemand anderen Erfolg darstellte oder nicht war mir total egal. Ich begann, mich weiterzubilden und hier wurde ich dann mit der Nase auf meinen persönlichen Durchbruch gestoßen. Allerdings sehr unsanft und im Nachgang sehr lehrreich. Heute suche ich mir Trainer und Coaches aus, die auch tatsächlich in dem Bereich arbeiten und nicht nur Seminare geben. Ich suche gezielt nach Menschen, die eine Berufsvergangenheit, eigene
Erfahrungen gesammelt haben und diese weiterzugeben imstande sind. Es reicht eben nicht aus, sich nur neben erfolgreiche Menschen zu stellen, um selbst Erfolg zu haben. Von meinem größten Lehrer habe ich ja bereits berichtet. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und kann von den ihn umgebenden Menschen lernen.
Geld ist der eigentliche Beschiss am Erfolg!
Freundschaft, der wahre Erfolg Erfolg kann nur daran gemessen werden, wenn vorher bekannt ist, was das Ziel der Bemühungen ist. Wenn ich mir also ein Ziel setze, dann ist es mein Ziel und auch mein Erfolg, unabhängig von Dritten. Geld ist eine Maßeinheit, die für alle immer gleich ist. Ein Euro ist immer ein Euro. Für den einen kann ein Euro mehr wert sein als für den anderen, das hat aber nichts mit dem Wert des Euro zu tun. Sondern nur damit, was getan werden musste, um diesen Euro zu bekommen. Geld ist daher eine konstante Größe, die über den wahren Wert nichts aussagt. Ein Erfolg hingegen ist eine subjektive Größe, die für den Erfolgreichen immer eine variable Größe darstellt. Daher, so könnte man schlussfolgernd sagen, ist Geld immer der Verrat am Erfolg. Da wir aber, in unserem Sein, uns komplett abhängig gemacht haben von eben diesem Geld und von diesem Erfolg und leider viel zu oft daran gemessen werden, wird der Wert einer Freundschaft viel zu oft aus den Augen verloren. Denn: Wahre Freundschaft kann man für kein Geld der Welt kaufen, Freundschaft ist ein großer Erfolg.