Deeskalation, Gewaltprävention und icke mitten drin
Für einige Tage tauschte ich die Rollen. Ich nahm als Teilnehmer an einer ganz besonderen Fortbildung teil. Mit wem ich dort war? Was mich einholte, was diese Deeskalation überhaupt ist und wofür ich sie benutzen kann, kannst du im folgenden Blog lesen.
Muskelberge vs. zarte Frauen
Am Veranstaltungsort angekommen, sah ich die anderen Teilnehmer der Fortbildung. Ich war natürlich nicht überrascht. Hatte ich mich im Vorfeld doch informiert wer die Fortbildung macht und wer das Klientel sein wird. Einige Teilnehmer kannten sich schon von vorherigen Veranstaltungen, ein Teil kam in Dienstuniformen. Umgehend stellte sich mir die Frage, ob ich hier denn richtig bin. Im Seminarraum angekommen, überraschten mich junge Frauen, die ebenfalls an der Fortbildung teilnahmen. Denn vom Klientel her rechnete ich doch eher nur mit „Muskelbergen“. Einige der Teilnehmer bedienten mein Klischee von Sicherheitsfirmen und deren Mitarbeitern. Die Vorstellungsrunde nahm mir dann den ersten Wind aus den Segeln, denn es waren eben nicht alles Türsteher, Security oder Personenschützer, sondern viele aus meinem Bereich – dem Sozialen. Es sollte nicht die letzte Überraschung der nächsten Tage sein. Was ich aber schon nach 10 Minuten als Teilnehmer mitnahm:Kleider und Muskeln machen eben nicht nur den Menschen aus.
Deeskalation!? Was soll das denn sein?
Ich habe mich für diese Ausbildung aus zweierlei Gründen entschieden. Zum einen ist es für meine Mitarbeiter in der Schartmann-Taubner GbR und der Alltagshilfe wichtig, präventiv arbeiten zu können. Zum andern ist das Thema Deeskalation für meine Arbeit als Mentalwerker von Bedeutung. Nicht nur bei Konflikten mit oder zwischen anderen, sondern auch mit sich selbst. Die Frage, die sich als erstes stellte: Was ist denn diese Deeskalation?
Für mich: Deeskalation ist die Kunst einen Konflikt zu erkennen, ihn zu unterbrechen um dann mit möglichst passenden Wahlmöglichkeiten ins Handeln zu kommen.
Augenöffner und Handlungsbedarf
Am zweiten Tag gab es den rechtlichen Blick auf das Thema Gewaltprävention und Deeskalation. Der Jurist Christopher Nadolny zeigte an verschiedenen Beispielen Möglichkeiten auf, die im rechtlichen Rahmen durchgeführt werden können. Anhand von Fallbeispielen wurden uns sowohl Möglichkeiten als auch Grenzen aufgezeigt. Die ersten beiden Tage zeigten mir ganz klar den Bedarf des Handelns auf. Sowohl die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers als auch die Notwendigkeit der Fortbildung zum Thema für Angestellte sollte nicht unterschätzt werden. Ganz konkret bedeutet das, dass ich für den sozialen Bereich mit den neuen Methoden noch genauer an dem Thema arbeiten kann. Die Sicherheit von Lehrern, Erziehern, Schulhelfern und weiterem pädagogischen und therapeutischen Personal muss für eine gute Arbeit mit unseren Kindern gegeben sein. Und genau dafür hat mir dieses Seminar zusätzliches Wissen gegeben.
Und zum Schluss gab´s doch noch ´nen paar…
Am letzten Tag der Fortbildung ging es in die Halle. Ich war sehr gespannt, wollte ich doch auch noch den ein oder anderen Kniff sehen, wie man sich zur Not aus Gewaltsituationen befreien kann. Allerdings, was sich dann in den kurzen Szenarien abspielte, überstieg meine Vorstellungskraft. Binnen kürzester Zeit wurden Messerangriffe abgewehrt, Situationen entschärft, Menschen in Sicherheit gebracht und Räume evakuiert. Da verschlug es mir schon Mal die Sprache, denn ich hatte nicht damit gerechnet, wie schnell und sicher solche Situationen aufgelöst werden können.
Fortbildungsempfehlung
Ich kann hier eine klare Empfehlung aussprechen. Wer sich in dem Bereich weiterbilden und Trainerskills erlernen will, der ist bei Ralf Goede und seinem Team in besten Händen. Neben dem Team gab´s auch noch einen guten Austausch mit anderen Teilnehmern. So konnte ich mein Netzwerk bereichern. Auch wenn es eine anstrengende Zeit war, es hat sich gelohnt.
DANKE